Spanien

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    Die gesamte Rebfläche in Spanien beträgt ca. 961.000 ha, davon werden gleichermaßen auf ca. 480.500 ha (ca. 50%) weiße und rote Rebsorten angepflanzt. Produziert werden jährlich ca. 40,7 Mio. hl Wein. 2020 gilt Spanien mit fast 1 Mio. ha Rebfläche (13% der weltweiten Anbaufläche) als flächenmäßig größte Weinbaunation. Weiße Hauptrebsorten sind Airén, Pardillo, Macabeo (Viura), Palomino, Pedro Ximénez, Cayetana Blanca, Verdejo, Albariño. Rote Hauptrebsorten sind Tempranillo, Bobal, Garnacha, Monastrell, Mencía, Mazuelo, Syrah, Merlot. Das spanische Weingesetz richtet sich nach dem EU-Weingesetz und basiert auf zwei Säulen der Qualitätseinteilung: IGP-Weine mit Herkunftsangabe (früher viños de la mesa) und DOP-Qualitätsweine (früher VCPRD), die nach Herkunft und Reife unterschieden werden. DOP-Weine sind eingeteilt in Qualitätsweine mit geographischer Angabe (VCIG), Weine mit Herkunftsbezeichnung (DO), Weine mit qualifizierter Ursprungsbezeichnung (DOCa, nur Rioja und Priorat) und Lagenweine (Vinos de Pago). Wein ohne geografische Angabe wird unter Viño (früher viños de mesa) vermarktet. Reifestufen sind Joven (Jungweine), Roble (gereifte Weine), Crianza, Reserva und Gran Reserva. Crianza: 2 J. für Rotwein, davon mind. 1 J. im Eichenfass oder 1 J. für Weißwein, davon mind. 6 Mon. im Eichenfass Reserva: 3 J. für Rotwein, davon mind. 1 J. im Eichenfass oder 2 J. für Weißwein, davon mind. 6 Mon. im Eichenfass Gran Reserva: 5 J. für Rotwein, davon mind. 18 Mon. im Eichenfass oder 4 J. für Weißwein, davon mind. 6 Mon. im Eichenfass Spanien hat 17 autonome Regionen, die insgesamt 67 Weinbaugebiete für Qualitätswein mit DO-Status umfassen: Andalusien, Asturien, Aragonien, Balearen, Baskenland, Kanarische Inseln, Kantabrien, Kastilien-La Mancha, Kastilien-Léon, Katalonien, Extremadura, Galicien, La Rioja, Autonome Gemeinschaft Madrid, Murcia, Navarra, Valencia. Aufgrund der Lage zwischen Atlantik und Mittelmeer gibt es in Spanien unterschiedliche Klimazonen. Am Atlantik ist das Klima ozeanisch geprägt, im Süden mediterran. In den Bergen herrscht raues Gebirgsklima, im Landesinneren ozeanisch-kontinentales Klima. Archäologische Funde bestätigen ersten Weinkonsum um 4.000 v. Chr. Etwa 1.100 v. Chr. gründen Phönizier die Stadt Cádiz in Andalusien und betreiben Weinbau in dieser Region. Die Griechen und später die Römer verbreiten Weinbau im gesamten Land. Während der islamischen Besetzung ist Weinproduktion verboten und wird erst mit der Reconquista mithilfe der Benediktinermönche wieder aufgenommen. Qualität und Vielfalt der Weine wachsen unaufhörlich bis zu den Reblaus-Schäden Ende des 19. Jahrhunderts. Mit Pflanzung von Reblaus-resistenten amerikanischen Unterlagsreben erholt sich der spanische Weinbau. Ab 1970 produziert Spanien im Zuge der Modernisierung der Betriebe und mit Gründung zahlreicher kooperativer Weine in Massen, worunter die Qualität enorm leidet. Die Rebfläche liegt bei 1,6 Millionen ha. Der Einsatz von großen Erntemaschinen und Pestiziden führt zu Überbelastung der Böden und Desertifikation. Erst in den 1980er Jahren mit Gründung der DO-Weinregionen werden wieder Qualitätsweine hergestellt, die internationale Anerkennung finden. In Teilen zwar immer noch ein Massenweinland, erzeugt Spanien inzwischen qualitativ hochwertige Weine mit Rückbesinnung auf Handwerk, Tradition, autochthone Rebsorten und Pflege des Terroirs.
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