Apulien
Aglianico findet man vorwiegend in Kampanien, Apulien, Kalabrien und in der Basilikata, aber auch außerhalb Italiens wächst zunehmend sein Bekanntheitsgrad, wie z. B. in Argentinien und Kalifornien, explizit in den Appellationen Saint Helena AVA und Paso Robles AVA. Aglianico-Trauben benötigen zur optimalen, langen Ausreifung wärmespeichernde Böden und mediterranes bis heißes Klima mit wenig Niederschlag. Zu den bekanntesten und qualitativ hochwertigsten Aglianico-Weinen zählen der DOCG Taurasi und DOC Aglianico del Vulture.
Aglianico gehört zu den spätreifenden Rebsorten und wächst besonders gut auf angelegten, terrassierten Rebflächen oder schweren Lehmböden mit tiefgründigem, vulkanischem Untergrund. Die konusförmigen Trauben sind mittelgroß und dicht mit rundlichen, mittelgroßen Beeren von blau-schwarzer Farbe besetzt, die eine dicke Beerenhaut besitzen. Der Saft aus den Beeren ist farbintensiv und reich an Gerbstoffen und Säure. Aufgrund des hohen Tannin-Gehalts sollten Aglianico-Weine im Holzfass ausgebaut werden, damit die strengen Tannine durch feine Vanille- bzw. Röstnoten abgerundet und die vordergründigen Gerbstoffe im Laufe der Lagerzeit samtiger werden.
Aufgrund seiner starken Säure wird meistens der malolaktische (bzw. biologische) Säureabbau mithilfe eines natürlichen Bakteriums vorgenommen. Dabei wird unter Freisetzung von Kohlendioxid die stechende Äpfelsäure in milde Milchsäure umgewandelt, weshalb der Wein im Anschluss weicher und cremiger wirkt.
Charakteristisch ist die dunkle rubinrote bis mahagonirote Farbe und der Duft nach reifen Schwarzkirschen, Brombeersauce, Himbeeren und würzigen Pflaumen. Dazu kommen rauchige, erdige Noten und der Duft nach frischen Champignons und Röstaromen, wie z. B. nach Kaffeebohnen oder Tabak. Aglianico-Weine sind anspruchsvoll, konzentriert und mit frischer Säure. Sie gewinnen an Geschmeidigkeit durch vorzeitiges Öffnen der Flasche, Dekantieren oder Flaschenlagerung. Die empfohlene Trinkreife beginnt ca. 5 Jahre nach der Vinifizierung.
Synonyme sind u. a. Aglianichello, Aglianico di Taurasi, Aglianico Nero, Aglianicuccia, Agnanico, Alianiko, Cascavoglia, Cassano, Cerasole, Ellenico, Fiano Rosso, Fresella, Gagliano, Gesualdo, Ghiandara, Granico, Hellanica, Malvasia, Olivella, Pie di Colombo, Prie Blanc, Ruopolo, Spriema, Tintora, Tringarulo, Zuccherina.